Die Gemeinde Amtsberg

Weißbach

In 470 bis 380 Metern Höhenlage nimmt das 2,5 Kilometer lange Weißbach fast das gesamte Tal des letzten linken Wilisch-Zuflusses ein. Die auffallende Talverengung und Hangversteilung in Höhe der von Schlößchen einmündenden Straße ist an hellen Glimmerschiefer gebunden. Dieser bildet auf der nördlichen Talseite einige Felskuppen. Auch der südlich gelegene Pfarrhübel (483 m üNN) und der weiter nördlich befindliche Amtsberg gehören dem gleichen Gestein an.



Ortszentrum in alten Zeiten

Im 12. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Besiedlung des mittleren Erzgebirges entstand auch das Waldhufendorf Weißbach. Aber erst 1452 wird es urkundlich erstmals erwähnt.

In Weißbach blieben die landwirtschaftlichen und industriellen Bauten getrennt. Das Unterdorf bis zur Kirche hat ländlichen Charakter und umfaßt die Mehrzahl der Bauernhöfe. 1840 bestanden 31 Bauern, 5 Gärtneranwesen und 71 weitere Häuser.

Mittelpunkt des Ortes bildete bis 1945 das Rittergut. Zwischen 1464 und 1470 erwarb es die Familie von Einsiedel, die es bis 1809 besaßen. Zusammen mit den Orten Dittersdorf, Kemtau, Einsiedel, Reichenhain und Erfenschlag bildete Weißbach die Grundherrschaft Weißbach-Dittersdorf. Im Zuge der Bodenreform gingen aus dem Rittergut neun Neubauernstellen hervor.



Fußballmannschaft Weißbach 1920

Im Jahre 1782 erweiterte man die mittelalterliche Kirche zu einem rechteckigen Emporensaal mit Walmdach und Dachreiter. Aus dieser Zeit stammt auch der Kanzelaltar. Aus der älteren Kirche wurde der Taufstein mit vier Kinderfiguren am Fuß aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts übernommen. Im Oberdorf herrschten Fabriken, gewerbliche Betriebe und Einzelhandelsgeschäfte vor. Lange Tradition besaß auch die Strumpfherstellung. Nachdem sich im 17. Jahrhundert die Bewohner mit Leinweberei beschäftigten, waren 1780 Weberei und Wirkerei als Heimarbeit schon weit verbreitet. 1842 entstand die Strumpfwirker-Innung, der 46 Weißbacher Meister angehörten. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts entstanden neben drei größeren Betrieben auch zahlreiche neue Häuser.


Für den Inhalt dieser Seite
ist der Heimatverein verantwortlich